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Die etwa 845 km² große Insel Lanzarote ist zu drei Vierteln mit Lava bedeckt, ausgespien aus mindestens 300 Kratern von etwa 100 Vulkanen. Das Eruptivmaterial der sechs Jahre dauernden Ausbrüche vom 1. September 1730 bis 16. April 1736 bedeckt etwa 167 km² Lanzarotes.

02.10.15 - Freitagmorgen früh führt uns das Taxi an den Bahnhof, doch oh Schreck, ich hab mein Rucksack vergessen. Also wieder mit dem Taxi nach Hause und dann direkt zum Flughafen. Ein 120.- teuer Morgen. Das Flugzeug erweichen wir pünktlich, es bleibt sogar noch Zeit für einen Kaffee. Dann heben wir ab und landen vier Stunden später auf Lanzarote. Die Büros der Autovermietung könnten prominenter beschildert sein, der gebuchte Premium Service ist dennoch ok. Schlüssel entgegennehmen losfahren. Die richtige Ausfahrt vom Flughafengelände zu finden ist gar nicht so einfach. Zum Hotel Apartamentos Fariones in Playa del Carmen ist es dann nicht mehr weit. Unser Zimmer ist schon bereit zum Einchecken und es bleibt Zeit die nähere Umgebung zu erkunden. An der Strand Promenade gibt es etwas Kleines zu Essen. Ein Eis geht immer, ein Aufsteller nach dem harzigen Start am Morgen. Nach einer kurzen Siesta bereitmachen zum Abendessen, wohin? Zufällig finden wir den alten Hafen mit vielen Restaurants, in einem essen wir frisch gefangenen Fisch. Dazu einen trockenen einheimischen Malvoisie, sehr gut.

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Samstag 03.10.15 – Salz, grünes Wasser und Wein

Das Frühstück im Hotel ist ganz o.k. Ausgeschlafen und gestärkt fahren wir mit dem Auto in den Süden zum Ort Playa Blanca. Die Sicht ist gut heute. Bei Punta Pechiguera steht ein Leuchtturm, hier ist man nah an der Nachbarinsel Fuerteventura. Weiter nördlich liegen die Salinas de Janubio. Etwa ein Fünftel der gesamten Anlage wird noch heute zur Salzgewinnung genutzt, und zwar weiterhin als nicht subventionierter Familienbetrieb. Etwa zehn Salzbauern gewinnen derzeit rund 2.000 Tonnen Meersalz pro Jahr, welches teilweise noch zur Fischkonservierung genutzt wird, aber auch als Chlorersatz in Schwimmbädern Verwendung findet oder als Speisesalz auf dem lokalen Markt verkauft wird. Leider ist das Restaurant mit der Aussicht auf die Lagune geschlossen, also weiter nach El Golfo, der mit dem Grünen See. Jetzt erstmal ein frisch gepresster Orangensaft der gibt Energie. Der teilweise im Meer versunkene Krater des Vulkans Montaña de Golfo, hat sich eine Lagune gebildet die etwa 50 Meter von der Küste entfernt liegt. Die markante grüne Farbe der Lagune entsteht durch einzellige Algen, die sich dem hohen Salzgehalt des Sees angepasst haben. Durch unterirdische Verbindungen zum Meer strömt Meerwasser in die Lagune nach und sorgt für ständigen Ausgleich. Dieses Gleichgewicht der Natur ist seit einigen Jahren aus unbekannten Gründen gestört. Die inzwischen abgesperrte grüne Lagune verdunstet immer mehr und besitzt heute nur noch einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Größe. Im Landesinneren liegt La Geria, das bekannte Wein Anbaugebiet Lanzarotes. In einer der vielen Bodegas degustieren wir ein paar Tropfen. In einem kleinen Restaurant finden wir einen der auch zu Serrano Schinken passt. Zurück im Hotel bleib Zeit für ein Bad im Whirlpool und ein Bier, das Leben ist hart genug. Abendessen gibt’s wieder am Hafen, im Lokal neben dem gestrigen. Die Portionen sind noch grösser, die Qualität ebenfalls sehr gut.

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Sonntag 04.10.15 – Ein Tag am Meer

Es ist fast windstill und auch sonst ist nicht viel los. Am lautesten sind die fliegenden Händler und die Damen die einem eine Massage verabreichen wollen. Wir wissen was für uns am besten ist, etwas Ruhe. Das kühle Blonde im Glas hat es auch hier gegeben, dazu ein paar Häppchen. Das Nachtessen wird uns beim Italiener um die Ecke serviert.

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Montag 05.10.15 – Kamele, Nationalpark und Sandstrand

Der Parkplatz ist schon gut gefüllt mit Bussen und eine Menge Kamele warten in der Sonne. Wir dürfen uns an den vielen wartenden Gruppen vorbei schleichen, bis zu forderst einer Karawane. Warum die Sitze einen Gurt zum Anschnallen haben merke ich als das Kamel aufsteht. Fast wie auf einer Achterbahn geht es erst nach steil vorne und danach aufwärts. Von nun an geht es in gemächlichen Schritten einen kleinen Hügel hoch. Die Aussicht auf Landschaft und Kamele, ein schöner Kontrast. Nach einer halben Stunde ist es bereits wieder vorbei, gelohnt hat es sich trotzdem. Von hier ist es nicht weit zum Timanfaya-Nationalpark im Südwesten der Insel der sich über 51,07 km² erstreckt, von der Ortsgrenze Yaizas bis zum Montaña Timanfaya, die Westgrenze bildet die Küstenlinie. Hier entstanden damals 32 Vulkankegel. Diese Ausbrüche im 18. Jahrhundert waren, nicht nur wegen der großen Menge des ausgespienen Materials, sondern auch wegen der langen Dauer, die bedeutendsten in der Geschichte des Vulkanismus. Erst mal stockt der Verkehr, denn der Platz ist beschränkt auf dem Berg. Im Eintritt inklusive ist eine Fahrt mit dem Bus die in 14 Km um die vielen Krater führt. Im Bus ist es stickig und heiss, man fühlt sich wie im Krater. Die spektakuläre Aussicht lässt einem das vergessen. Es gibt natürlich auch ein Restaurant, mit einem speziellen Grill, welcher die Wärme der Erde zum Braten nutzt. Uns ist nach einem frisch gepressten Orangensaft, eisgekühlt rinnt er erfrischend unsere Kehlen hinunter. Nur sehr langsam hat sich auf dem Land wieder etwas Vegetation gebildet. Man kann an einigen Orten Flechten oder kleine Sukkulente und viele niedrige dornige Sträucher namens Aulaga Majorera entdecken. Dieser Strauch wird von der Parkverwaltung verwendet, um die hohe Temperatur des Erdbodens im Bereich des Islote de Hilario zu demonstrieren. Da die Temperatur wenige Meter unter der Erdoberfläche über 400 °C beträgt, geht das trockene Geäst sofort in Flammen auf. Bei einer weiteren beeindruckenden Demonstration wird Wasser in ein senkrecht im Boden eingelassenes Rohr gegossen, es entsteht eine explosionsartig empor schießende Dampffontäne. Etwas weiter nördlich liegt der Club La Santa, ein Urlaubsparadies für aktive Menschen. Mit über 30 Sporteinrichtungen dreht sich alles um Sport, Training und ein grosse Angebot verschiedener Aktivitäten. Ausser dem Hotel gibt es hier weit und breit nichts, man kann es als abgelegen bezeichnen. Der etwa fünf Kilometer lange, weißen Sandstrand nördlich von Caleta de Famara ist der längste Strand Lanzarotes und wegen des fast ständig wehenden Windes in Surferkreisen bekannt. Das Famara-Massiv, der Risco de Famara, erhebt sich nördlich der Ebene und bildet weiter nach Norden eine Steilküste, deren höchster Punkt mit dem Las Peñas del Chache 671 Meter beträgt. Es ist gleichzeitig die größte Erhebung der Insel Lanzarote. Zum Baden ist es hier nicht ungefährlich wegen der starken Strömungen im Wasser. Was bleibt ist Zeit für einen Imbiss. Im Landesinnern liegt das Monumento al Campesino. Ein landwirtschaftliches Museum mit Restaurant und riesigen unterirdischen Saal. Zurück im Hotel unter die Dusche und bereit sind wir für den Abend. Auf dem Weg zum Hafen treffen wir immer wieder auf zwei Katzenfamilien. Sie werden regelmässig gefüttert und sehen dementsprechend gesund aus. Für uns gibt es heute eine Paella Mixed, vorzüglich.

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Dienstag 06.10.15 – Weinbau und Aussicht

Direkt am Anfang der spektakulären Weinregion La Geria in der Nähe des Ortes Masdache liegt das Weinbau Museum. Für acht Euro gibt es freie Besichtigung der Anlage inklusive Degustation. Nur der Rose ist nicht verfügbar, welch ein Ärger. Der Rote kann dafür überzeugen. Gegründet 1775 ist El Grifo die älteste Bodega auf den Kanarischen Inseln die heute noch existiert. Man erkennt die Einfahrt zum Anwesen leicht an dem Symbol des Vogels Greif, welches von Cesar Manrique für die Bodega entworfen wurde. Hier kann man im eigens eingerichteten Weinmuseum El Grifo tief in die Geschichte des Weinanbaus auf Lanzarote eintauchen. Auf 40 ha baut die Familie Rodríguez-Bethencourt eigenen Wein an, verarbeitet werden allerdings Jahr für Jahr auch Weine aus anderen Anbaugebieten Lanzarotes. Mit einer Produktion von 700.000 Flaschen pro Jahr gehört El Grifo auch was die Quantität angeht zu den führenden Bodegas der Insel. Die Rebstöcke werden tief unten in einem gegrabenen Loch gepflanzt, darum ein Trichter mit Lava Gestein. So wird die Feuchtigkeit der Nacht gespeichert und der Rebe zugeführt. Der Weg zum Mirador del Rio ganz im Norden der Insel führt über viele Kurven und Höhenmeter. Die Velofahrer die uns begegnen sind die Strapazen ins Gesicht geschrieben. Der Aussichtspunkt ist der Hammer, das Restaurant mit den grossen Scheiben auch. Ein kleiner Imbiss mit frischem Orangensaft bevor wir uns auf den Weg zurück zum Hotel machen. Es langt noch für eine Abkühlung im und neben dem Pool. Am Abend an der Strand Promenade gibt es Fleisch am Spiess, dazu Pfeffersosse und ein Wein vom Festland weil kein einheimischer auf der Karte stand.

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Mittwoch 07.10.15 – mein Geburtstag, Kakteen und Lava

Welche Ausfahrt ist es denn nun? Die Anfahrt gestaltet sich unerwartet schwierig, mit Umwegen finden wir dann doch noch zu den stacheligen Kollegen. Der Jardin de Cactus, der Park der Kakteen, ist sicherlich eine der außergewöhnlichsten Sehenswürdigkeiten der Insel Lanzarote. Im Jahre 1989 gestaltete hier der von Lanzarote stammende Künstler und Naturschützer Cesar Manrique in einem alten Steinbruch sein letztes, großes Werk, ein Paradies der Kakteen. Am nördlichen Rand des kleinen Örtchens Guatiza, hinter dem Wahrzeichen einer riesigen Blechkaktee, sind mehr als 10000 Pflanzen aus 1400 Kakteenarten zu einem bunten Park arrangiert. Die Anlage ist gepflegt und abwechslungsreich zwischen Lava Steinen angelegt. Die Kakteen gedeihen fast ohne Wasser, wir nicht. Ein frischer Orangensaft gibt Energie. Nach so viel Sonne geht es unter die Erde, La Cueva de los Verdes. Eindrucksvoll was die Lava Ströme hinterlassen haben. Die Lavaröhre entstand während eines Vulkanausbruches des Montaña Corona vor etwa 3000 bis 4500 Jahren. Ein großer Lavastrom floss dabei vom Vulkan Corona nach Osten in Richtung Atlantik und bildete dabei das so genannte malpais de la corona, das schlechte Land. Die schnellere Abkühlung der Lava an der Oberfläche sorgte für die Röhrenbildung. Lange floss die Lava unter der erstarrten Oberfläche weiter und hinterließ eine etwa sieben Kilometer lange Höhle, als sie versiegte. An etwa zwanzig Stellen brach bis heute die Höhlendecke ein und bildete an den Bruchstellen die nach dem alten Guanche so genannten Jameos, bis zu zwanzig Meter tiefe Schächte. Ein Höhepunkt ist sicher die Spiegelung der Decke in einem kleinen See. Die Jameas del Agua liegen weiter unten. Der bepflanzte Eingang in die Kultur- und Touristenstätte erfolgt über eine geschwungene, steile Treppe bis zum Restaurant in der Grotte, in dem man von der Terrasse auf den unterirdischen See blicken kann, in dem eine weiße Krebsart lebt, die sonst nur in ozeanischen Tiefen von über 2000 Metern vorkommt und eine Länge von etwa 1,5 cm erreicht. Jetzt erst mal eine Pause, ist es an der Zeit etwas Kleines zu sich zu nehmen. Der Wasserspiegel des Sees steigt und sinkt mit den Gezeiten, da die Grotte, obwohl sie keine direkte Verbindung zum Meer hat, durch Meerwasser, das durch das Gestein sickert, gespeist wird. Vom See aus führt eine bepflanzte Steintreppenanlage hinauf zum weißen Schwimmbecken, das eigens für diesen Rahmen von César Manrique entworfen wurde, heute aber nicht mehr zum Baden genutzt wird. Das Becken wird von einem kleinen künstlich angelegten Wasserfall gespeist. Seltene und teils endemische Pflanzen wachsen rund um das Becken. Eine Steintreppe führt hinauf zum Haus der Vulkane, in dem die vulkanischen Vorgänge Lanzarotes erklärt werden. Von einem Restaurant mit teilweise überdachter Terrasse, hat man einen Blick in die Grotte auf den Pool und über die weite Lavalandschaft außerhalb Jameos del Aqua. Das ist nun aber genug für heute. Zurück im Hotel liegt eine süsse Überraschung im Kühlschrank, ein Glückwunsch von der Hotel Direktion. Im Moment ist der Durst jedoch grösser, die läuft ja nicht davon. Das Abendessen wird uns am Hafen serviert, Goldbrasse in der Salzkruste, flambiert. Dazu ein weisser El Grifo, sehr fein. Aber da war doch noch was, das süsse im Kühlschrank.

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Donnerstag 08.10.15 – Gute Fernsicht und gesunde Säfte

Ein Besuch in einem Aloe Vera Museum ist auf der Insel nicht abwegig, die Pflanze findet hier ideale Bedingungen um zu gedeihen. Der Saft der Blätter ist für fast alles zu gebrauchen, seit dem Altertum eine begehrte Heilpflanze. Der Eintritt war gratis, am Ausgang wurde mit der Kreditkarte bezahlt. Die Sicht auf die Nachbarinsel Fuerteventura ist heute besonders klar. Im Hafen von Costa Blanca lässt sich das gut beobachten. Dazu ein Eis, der letzte Tag zum Entspannen. Am Nachmittag hat uns der Liegestuhl in seinem Tuch. Noch etwas die wärmende Sonne geniessen bevor es morgen wieder nach Hause geht. Der Hafen mit seinen Restaurants hat uns am besten gefallen, Grund genug auch den Letzten Abend hier zu verbringen.

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